Kaminofen kaufen – worauf achten?

Samstag, 4. Januar 2014 | Autor:

Was kostet ein Kaminofen?Kaminöfen erfreuen sich steigender Beliebtheit. Im Wesentlichen hat dies mit dem Energieeinsparungspotential zu tun; in Zeiten steigender Energiekosten stellen Kaminöfen eine kostengünstige und zudem umweltfreundliche Alternative zu klassischen Heizungssystemen dar. Kaminöfen sind heutzutage sehr energieeffizient, d. h. sorgen für eine positive Energiebilanz und werden (zum Teil) mit nachwachsenden (regenerativen) Rohstoffen gespeist. Beim Kauf eines Kaminofens wird damit langfristig nicht nur der Geldbeutel, sondern auch die Umwelt geschont.

Gesetzliche Bestimmungen für Kaminöfen

Vor dem Kauf eines Kaminofens muss geprüft werden, ob eventuell eine Baugenehmigung nötig ist. Diesbezüglich kann man sich von einem Schornsteinfeger beraten lassen. Dieser ist in jedem Falle, d. h. auch wenn keine Genehmigung erforderlich ist, für die Bauabnahme zuständig. Eventuell ist eine Sanierung des Schornsteins vor dem Einbau des Kaminofens notwendig. Vor allem bei der Altbausanierung sollte dieser Aspekt in die geplanten Sanierungsarbeiten einfließen.

Zubehör und Brennmittel

Zubehör zum KaminofenZum obligatorischen Zubehör, das vor dem Einbau des Ofens vorliegen muss, zählen eine feuerfeste Glas oder Metall-Bodenplatte und ein Funkenschutz, um die Gefahr eines Brandes einzudämmen. Das sogenannte Kaminbesteck umfasst Besen, Schürhaken, Schaufel und Zange.

Vor dem Kauf eines Kaminofens muss man sich darüber im Klaren sein, welchen Brennstoff man benutzen will, denn viele Kaminarten können nur mit einem bestimmten Brennstoff betrieben werden; so kann man für einen Ethanol-Kamin nur das Flüssiggas Ethanol verwenden, aber nicht feste Brennstoffe wie Holz oder Briketts. Weitaus üblicher als die Modelle, die mit Flüssiggasen wie Ethanol und Propangas betrieben werden, sind die Modelle, die mit Holz (in Form von Brennholz oder Pellets) oder Kohle befeuert werden. Dies liegt vor allem daran, dass die Flüssiggas-Modelle nur eine geringe Heizleistung haben und deshalb nicht zu empfehlen sind, wenn es darum geht, die Energiebilanz zu verbessern.

Ferner gibt es Elektrokamine; diese sind nicht an einen Schornstein gebunden und bedürfen daher keiner Baugenehmigung. Sie schaffen eine Atmosphäre, die an die eines echten Kaminofens fast heranreicht, verbrauchen aber immens viel Strom; sie sind dementsprechend keine Empfehlung, wenn es darum geht, den Geldbeutel zu schonen.

Kaminarten

Was die Materialien betrifft, aus denen sie gefertigt sind, gibt es Öfen aus Natursteinen wie bspw. Speckstein und aus Metall, bspw. Stahl. Eine Fusion aus beiden Materialien stellt der sogenannte Schwedenofen dar; er vereint in sich die energetischen Vorzüge beider Materialien – die Eigenschaft des Metalls, Wärmeenergie schnell an seine Umwelt abzugeben, und die Eigenschaft der Natursteine, Wärmeenergie lange zu speichern.

Eine besonders große Heizleistung liefern wasserführende Kaminöfen; sie haben in ihrem Innern einen mit der Heizungsanlage verbundenen Wasserspeicher; mit solchen Öfen kann ein ganzes Haus beheizt werden.

Kosten

Die Kosten im Zusammenhang mit dem Kauf eines Kaminofens sind vielfältig; es gilt, mehrere Kostenblöcke zu berücksichtigen:

  • Kosten des Ofens
  • Kosten für das Zubehör (Bodenplatte, Besteck, Rohr etc.)
  • Kosten für eventuelle bauliche Maßnahmen
  • Installationskosten
  • Abnahmekosten (Schornsteinfeger)
  • Laufende Kosten (Brennmaterial)

 

Zunächst seien die einmaligen Kosten für das obligatorische Zubehör erwähnt; ein Kaminbesteck kostet je nach Qualität zwischen 50 € und 500 €. Betreibt man einen Ofen mit Holz, so empfiehlt sich zudem eine Schale, worin man dieses aufbewahren kann. Bei der Kaminholzschale liegt der Preis je nach Modell zwischen 20 € und 200 €. Die feuerfeste Bodenplatte schlägt mit rund 50 € zu Buche. Für Kaminrohr, Verbindungsstück und Rosette muss man mit rund 200 € rechnen.

Die Preise für einen Kaminofen sind recht unterschiedlich; dies hängt ab vom Modell, vom Hersteller und natürlich von der Qualität. Wer einen Kaminofen nicht nur zu DekoZwecken sucht, sondern langfristig Energie sparen will, der sollte hier nicht zum günstigsten Modell aus dem Baumarkt greifen, sondern etwas tiefer in die Tasche greifen, wohl wissend, dass sich diese Kosten amortisieren werden.  Qualitativ hochwertige Modelle beginnen ab 1.500 €, Beträge über 10.000 € sind durchaus auch möglich. Auch im Internet kann man sich über diverse Modelle informieren (z.B. bei www.hagebau.de) und diese direkt bestellen.

Für die Installation werden im Schnitt 250 € fällig. Die obligatorische Abnahme des Schornsteinfegers kostet etwa 60 €. Sollte vor dem Einbau eine Sanierung des Schornsteines notwendig sein, so belaufen sich deren Kosten auf rund 1.500 €. Wobei hier natürlich im Einzelfall geprüft werden muss. Wichtige Informationen zur Schornsteinplanung finden Sie hier.

Bei den Brennstoffen sind nicht nur die Kosten an sich, sondern auch deren Heizleistung zu berücksichtigen. Nur so kann man einen sinnvollen Kostenvergleich mit Heizöl anstellen und den Kostenvorteil berechnen. 1 Liter Heizöl hat in etwa dieselbe Heizleistung wie

  • 1 m3 Erdgas
  • 1,5 l Flüssiggas
  • 2 kg Holzpellets
  • 2 kg Briketts
  • 2,5 kg Brennholz

 

Angesichts steigender Preise bei fossilen Brennstoffen wie Gas ist momentan der regenerative Brennstoff Holz zu empfehlen, weil er erstens am günstigsten und zweitens am umweltschonendsten ist. Bei begrenztem Lagerplatz sind Holzpellets die beste Option. Sie kosten etwa 27 Cent pro kg. Flüssiggas ist doppelt so teuer wie Holz, produziert aber kaum Schmutz. Ein Liter kostet zwischen 54 und 61 Cent.

Wann könnte eine Kaminofen-Installation zu Problemen führen?

Da bei der Verbrennung von Holz, Briketts oder anderer Rohstoffe in den meisten Fällen der Sauerstoff aus der Umgebung genutzt wird, muss immer darauf geachtet werden, dass eine hinreichende Luftzufuhr gewährleistet ist. Weiterhin können Lüftungsanlagen, oder Dunstabzugshauben einen gefährlichen Sog erzeugen, der das giftige Kohlenmonoxid aus dem Schornstein in die Wohnräume fließen lässt. Daher müssen derartige Installationen unbedingt mit dem Schornsteinfeger abgestimmt werden. Es gibt für fast jedes Problem eine Lösung.

Sicherheits-Tipp: Installieren Sie zusätzlich einen Rauch- und Kohlenmonoxid-Melder in ihren Wohnräumen, um das Unfallrisiko deutlich zu verringern. Diese sind günstig, schnell installiert und retten Leben!

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Thema: Altbausanierung allgemein

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