Deckengestaltung: Die neue Traumdecke im Altbau

Montag, 29. August 2016 | Autor:

Die Gestaltung einer Decke wird oftmals vernachlässigt. Ein einfacher weißer Anstrich ist in vielen Haushalten die Regel. Das kann mitunter zwar stimmig sein, doch dies ist allein der Universalität der Farbe Weiß geschuldet. Aus einer Decke kann viel mehr werden, als eine weiße Fläche. Eine Form beispielsweise, mit speziellen Farben. Moderne Decken brechen Standards und überraschen mit einem Form- und Farbenspiel. Gerade in einem Altbau bleibt einem auf Grund der hohen Decken besonders viel Spielraum.

Überprüfen des Zustandes der Decke

Im folgenden Video werden alle wichtigen Vorarbeiten und Grundlagen zur Deckenkonstruktion im Altbau (Holzbalkendecke) erklärt. Erst wenn geklärt ist, ob die Decke sich in einem guten Zustand befindet, macht es Sinn über die Gestaltung der Decke nachzudenken.

Welche Möglichkeiten der Raumgestaltung gibt es?

Wie bereits angeklungen gibt es bei der Raumgestaltung sehr viele Möglichkeiten. Eigentlich sind den Ideen kaum Grenzen gesetzt, außer eben die Geometrie des Raums. Eine einfache Decke besteht aus Panelen, angeordnet zu einer glatten Fläche. Im Trockenbau handelt es sich bei den Panelen um Trockenbauplatten. Oder aber die Decke wird durch optisch ansprechende Panele mit Hilfe von Deckenpanelen abgehängt. Das hat den Vorteil, dass es ohne umfassende Renovierungsmaßnahmen machbar ist. Eine Decke kann aber auch zu einem optischen Highlight werden – beispielsweise durch spezielle Formen, Muster und Farben. Richtig aufwendig wird es dann, wenn die Decke mit einem oder mehreren Möbelstücken zusammenfließen soll – eine Kreativ-Decke als außergewöhnliche Möglichkeit der Deckengestaltung. Zusammengefasst gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Trockebau-Decke
  • Spanndecke
  • Deckenpanele
  • Kreativ-Decke (sehr individuell)

Trockenbau-Decke glatt spachteln und streichen

trockenbaudecke-altbauEine einfache Decke aus Balken, beispielsweise beim Rohbau, kann mit Trockenbauplatten (in der Regel sind das sogenannte Rigips-Platten) abgedeckt werden. Die Platten sind, beim professionellen Einbau, an eine zuvor an die Balken angebaute und nivellierte Holzkonstruktion zu montieren. So ist die Decke auch wirklich gerade. In der Regel dient diese Holzkonstruktion auch als Halterung für Isoliermatten. Rigipsplatten haben abgeschrägte Kanten. Kante an Kante entsteht so ein leichter Graben, der mit einem Trockenbaugips gefüllt werden muss. Dazu wird der Gips aufgetragen und mit einem Spachtel glatt gestrichen. Eventuelle Unebenheiten oder kleine Gipsreste sind, sobald der Gips trocken ist, mit einem Schwingschleifer oder einem anderen Schleifgerät bei nicht zu grober Körnung entsprechend abzuschleifen. Danach ist es möglich, direkt zu tapezieren. Wer den Trockenbau sehr ordentlich und sauber ausgeführt hat, kann auch gleich sogenannte Trockenbaufarbe anstreichen. Verkabelungen verschwinden hinter den Trockenbauplatten. Nachteilig an einer Trockenbaudecke ist natürlich der hohe Installationsaufwand.

Vorsicht: Wer auf Trockenbauplatten-Decken etwas mit Schrauben befestigen will, sollte auf sogenannte Klappdübel zurückgreifen!

Spanndecken

Wer bereits über eine fertige Decke verfügt, der kann sich auch einer anderen Möglichkeit als Trockenbauplatten bedienen: Spanndecken sind sehr schnell eingebaut, verhältnismäßig günstig und haben eine extrem einheitliche und annähernd ideal ebene Oberfläche. Eine Spanndecke ist im Grunde eine Folie (aus verschieden Materialien gemäß Einsatz), die in einem gewissen Abstand auf die bestehende Decke gespannt wird. Zur Befestigung werden umlaufende Profile verwendet. Die Decke wird in eine darin befindliche Spannrille mit einem stumpfen Spatel hineingedrückt. Lampen oder andere Deckenelemente müssen vorher mit einem speziellen Ringelement vorbereitet werden. Dieses verfügt ebenfalls über die Spannrillen, in welche die Spanndecke gespannt wird. Außerdem lassen sie eine Befestigung der Lampe oder eines anderen Deckenelementes zu. Verkabelungen befinden sich hinter der Spanndecke. Aktuell im Trend sind sogenannte Lackspanndecken – derartige Decken haben einen hohen Glanz. Natürlich gibt es hier alle erdenklichen Farben, Muster und Materialien. Beispielsweise sind mit einem transluzenten Material auch Lichtdecken realisierbar – das sind Decken, die auf gesamter Fläche (oder einem bestimmten Teil) leuchten. Der Effekt wird durch LEDs erzielt, die hinter der Lichtdecke installiert sind. Der Nachteil einer Spanndecke besteht darin, dass nachträgliche Änderungen sehr aufwendig sind.

Deckenpaneele – Die einfache Art der Deckengestaltung

Eine Decke kann abseits von Trockenbauplatten und Spannfolien auch mit Deckenpaneelen gestaltet werden. Solche Paneele kennt wohl jeder aus der Schule oder aus anderen öffentlichen Gebäuden: Es handelt sich um einzelne, gleichförmige und gleich große Paneele, die in einer Rahmenkonstruktion hängen. Oft liegen die Paneele nur auf dem Rahmen auf und sind nicht weiter befestigt. Der Vorteil einer solchen Deckengestaltung ist ganz klar die Variabilität: Durch die vielen einfach austauschbaren Elemente wird eine Modularisierung erreicht. Neue Lampen, Rauchmelder oder Deckenventilatoren sind schnell angebracht, die zugehörigen Verkabelungen schnell und ohne Beschädigung der Decke hinter dieser verlegt. Nachteilig ist das etwas einheitliche Aussehen, bedingt durch die Optik der Rahmenstruktur in Verbindung mit den gleichförmigen Elementen (in der Regel viele Quadrate aneinander gesetzt). Um diesen optischen Nachteil zu eliminieren, kann auch zu besonderen Paneelen gegriffen werden. Neben teuren Einzelanfertigungen gibt es hier auch Paneele, die Laminat sehr ähnlich sind und einfach sowie schnell installiert werden können. Sie sind mit verschiedenen Mustern erhältlich. Leider büßt man dadurch dank der fehlenden Einhänge-Konstruktion etwas an Modularität und Flexibilität ein. Wer auf der Suche nach Deckenpaneelen ist, kann diese neben dem gut sortierten Fachhandel in der Region auch online bestellen. Das Sortiment an Deckenpaneelen bei holz-direkt24.com ist sehr groß und vor allem sehr übersichtlich sortiert. 

Mit welchen Kosten sollte man rechnen

Das ist sehr unterschiedlich und hängt in erster Linie von der Raumgröße ab. Grundsätzlich gilt natürlich: Je größer die Decke, desto teurer. Um eine genauere Differenzierung möglich zu machen, beziehen wir uns ab sofort auf den Quadratmeter-Preis. Oft sinken mit größerer Fläche die Kosten pro Quadratmeter, jedoch nur dann, wenn die Fläche über wenig Rand bzw. eine einheitliche Geometrie verfügt. Schrägen in der Decke oder viele Winkel machen eine Deckengestaltung teurer. Das betrifft besonders Spanndecken. Bei diesen spielen die Anzahl der Deckenelemente, da sie ja vorbereitet werden müssen, eine verhältnismäßig große Rolle in der Kostenbetrachtung. Dafür sind die Einbaukosten sehr gering. Diese sind bei Trockenbau-Decken am höchsten, wohingegen die Materialkosten am niedrigsten sind. Eine Paneldecke liegt in etwa in der Mitte, kann aber schnell auch sehr teuer werden. Grundsätzlich liegen die Kosten pro Quadratmeter im Bereich von etwa 5 – 50 Euro inklusive Einbau.

Spanndecken

Spanndecken kosten ohne Einbau etwa 15 – 50 Euro pro Quadratmeter (je nach Randlänge und Anzahl Deckenelemente)

Trockenbaudecken

Trockenbaudecken kosten ohne Einbau hingegen etwa 3 – 4 Euro (inkl. Unterbau-Holzkonstruktion, Schrauben und Gips).

Deckenpaneele

Deckenpaneele liegen dazwischen und kosten pro Quadratmeter etwa 10 – 30 Euro (exkl. Einbau).

Kosten für individuelle Decken

Individuelle Decken, beispielsweise eine dekorative Holzplattenkonstruktion, die mit einem Möbelstück an der Wand zusammenfließt, kann verhältnismäßig günstig sein. Extra gefertigte Metallbaugruppen mit Beleuchtung können hingegen auch mal die 1000-Euro Marke knacken. Man sieht: Das variiert hier sehr stark, je nach Vorhaben.

Natürlich sind das nur Richtwerte für handelsübliche Decken. Hinzu kommen die Einbaukosten (dazu siehe Tabelle unten). Jedem sollte natürlich klar sein, dass eine Decke aus goldenen Panelen deutlich mehr kostet.

Beleuchtungsmöglichkeiten: Einbauspots, Kronleuchter oder Deckenlampe

Die Beleuchtung der Decke spielt eine zentrale Rolle in der Deckengestaltung. Leuchtintensität, Leuchtfarbe, Leuchtmittel und Lampe müssen gut zusammenspielen. Ein Kronleuchter beispielsweise ist perfekt für die Altbauwohnung geeignet und passt sowohl zu moderner als auch antiker Einrichtung – je nach Design. Auch moderne Deckenstrahler sind eine Möglichkeit. Relativ beliebt, insbesondere bei nachträglich verkleideten Decken wie Spanndecken oder Deckenpanelen, sind Beleuchtungsspots bzw. Einbauspots. Diese Leuchtelemente können meist auch verstellt werden, wodurch etwas mehr Flexibilität bei einer nachträglichen Änderung der Lichteffekte gegeben ist. Denselben Vorteil bieten manche Deckenstrahler. Kronleuchter oder viele Deckenlampen haben diesen Vorteil hingegen nicht.

Eigenschaften, Vor- und Nachteile und weitere Infos in der Übersicht:

Eigenschaft\Decke

Trockenbau-Decke

Spanndecke

Deckenpanele

Kreativ-Decke (individuell)

Kosten Einbau

Hoch

Niedrig

Mittel

Sehr hoch

Kosten Material

Sehr niedrig

Hoch

Mittel

Niedrig bis Sehr hoch

Flexibilität (in Bezug auf nachträgliche Änderungen)

Hoch

Sehr niedrig

Mittel

Niedrig

Robustheit

Hoch

Niedrig

Hoch

Niedrig bis Hoch

Gestaltungsmöglichkeiten

Wenig

Viele

Manche

Sehr viele

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Thema: Deckenrenovierung

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