Hausschwamm erkennen und sanieren

Montag, 24. Oktober 2011 | Autor:

Hausschwamm Sanierung

Der natürliche Feind des Hausbesitzers

Es gibt eine Diagnose, die wohl jedem Eigenheimbesitzer den Boden unter den Füßen wegreißt: Hausschwamm. Dieser gefährliche und besonders hartnäckige Pilz ist jährlich für Schäden in Millionenhöhe verantwortlich. Er greift verbautes Holz an und kann es innerhalb kurzer Zeit zerstören. Man spricht bei einem Befall auch von der sogenannten Braunfäule, ausgehend von der charakteristischen Farbe des Pilzbefalls. Begleitet wird das Auftreten durch einen weißen Rand und einer watteähnlichen Benetzung der umliegenden Oberflächen. Jedoch muss Hausschwamm nicht immer sofort sichtbar sein, er kann auch über eine lange Zeit, bis zu mehreren Jahren, im Mauerwerk gedeihen und erst spät an den Innenwänden erkennbar sein.

Das perfekte Umfeld

Bei einer Holzfeuchtigkeit von 30-50 Prozent und einer Umgebungstemperatur von 17 bis 22 Grad Celsius (normales Raumklima), gedeiht der Hausschwamm am besten. Sind die Verhältnisse nicht perfekt, kann der Hausschwamm in eine Art Ruhephase übergehen und das Wachstum so lange einstellen, bis sich Temperatur und Feuchtigkeit seiner Anforderungen wieder angenähert haben. Schlummernder Hausschwamm kann somit unentdeckt über Jahre hinweg in einem Haus bestehen, bis er ausbricht. Besonders bei Eigenheim- oder Wohnungsbesitzern, die eine ältere Immobilie erworben haben, kann sich dies als wahres Problem herausstellen.

Ursachen von Hausschwamm

Wie jeder andere Pilz auch, entwickelt sich Hausschwamm in feuchten Gebäuden und Räumen am besten. Kellerräume sind demnach am meisten betroffen, gefolgt von Erdgeschossen oder leerstehenden und maroden Gebäuden, in denen eine hohe Kondensfeuchtigkeit anzutreffen ist.
Er kann durch wasserleitende Materialien wie Holz, aber auch poröses Mauerwerk, Papier und Stoff eigene Versorgungsleitungen schlagen, die für ein schnelles Wachstum sorgen. Den Hausschwamm auszurotten, ist somit ein nervenaufreibendes und (auch finanziell) äußerst aufwändiges Verfahren.

Dem Hausschwamm zu Leibe rücken

Die enorme Zerstörungskraft von Hausschwamm sollte keinesfalls unterschätzt werden. Bei einem starken Befall kann sogar akute Einsturzgefahr in Gebäuden herrschen, die bis zum kompletten Abriss führen kann. Wer dieses Schicksal nicht erleiden möchte, der sollte sich frühzeitig um eine Beseitigung des Hausschwamms kümmern.

Dazu werden die offensichtlich von Braunfäule betroffenen Materialien sowie die Gegenstände und Baubestandteile in einem Meter Radius rund um diese Stellen entfernt und fachgerecht entsorgt.
Je nach Bundesland unterliegt der Befall von Hausschwamm wegen Verschleppungsgefahr einer Meldepflicht, also müssen unbedingt beim zuständigen Gesundheitsamt Informationen eingeholt werden.

Bei der Entfernung von Hausschwamm ist ein gründliches Vorgehen besonders wichtig. Übersieht man infizierte Stellen, kommt es schnell zu einer erneuten Verbreitung und einem immer wiederkehrenden Befall. Jeder Winkel und auch nicht sofort sichtbare Stellen, Nebenräume oder Nachbarwohnungen, müssen untersucht werden.

Beim Austausch von befallenem Holz durch neues Holz ist darauf zu achten, dass dieses unbedingt chemisch gegen Pilzbefall vorbehandelt wurde. Wenn möglich, sollte auf eine holzfreie Alternative zurückgegriffen werden. Das Mauerwerk muss zur Auslöschung restlicher Quellen abgeflammt und mit Schwammsperrmittel bestrichen werden.

Prävention ist die halbe Miete

Um den Hausschwamm nachhaltig auszurotten und einem erneuten Befall vorzubeugen, sollten die betroffenen und umliegenden Räume in Zukunft unbedingt entfeuchtet und trocken gehalten werden. Erst eine feuchte Umgebung lässt in infiziertem Holz den Hausschwamm ausbrechen.
Zur genauen Vorgehensweise beim Hausschwammbefall bieten sich außerdem die DIN Normen 68 800 (4. Teil), DIN 52 175 und das WTA-Merkblatt zum Thema an. Außerdem helfen die Gesundheitsämter mit Informationen weiter.

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Thema: Bauschäden

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