Augen auf beim Altbaukauf

Dienstag, 14. August 2012 | Autor:

Hat man sich entschlossen ein älteres Haus zu kaufen und nicht neu zu bauen gibt es ein paar ausschlaggebende Punkte um das richtige Objekt zu finden. Zuerst sollte die Lage des Hauses besichtigt werden. Liegt es in einem Neubaugebiet, in der Nähe eines Flughafens, an einer Autobahn? Dies könnte Bau-, Flug- und Verkehrslärm bedeuten.

Wie sieht es mit Parkplätzen aus? Bei vielen älteren Häusern wurde noch nicht an eine Tiefgarage gedacht, gibt es also in der Umgebung oder sogar auf dem Grundstück einen Platz für das Auto? Bevor man sich das Haus selbst ansieht sollte auch das Grundstück begutachtet werden. Wie ist der Grund beschaffen? Aus Sand oder Lehm, gibt es irgendwelche Beeinträchtigungen des Hauses oder Verunreinigungen des Bodens, die den Wert des Grundstückes mindern? So sollte auf jeden Fall auch der jetzige Eigentümer nach dem Grund des Verkaufes gefragt werden.

Wichtig ist auch der Bebauungsplan. Hat man vor etwas am Haus zu verändern, anzubauen oder zu sanieren gibt einem der Plan grobe Richtlinien vor, was erlaubt ist und was nicht. Auch ein Auszug des Grundbuches kann sehr interessant sein. Dort sind in Abteilung II zum Beispiel Schulden auf dem Grundstück vermerkt. Eine sehr wichtige Überlegung ist sicherlich auch, ob die Größe des Hauses stimmt. Bietet das Objekt genügend Platz für die Familie und für die Familienplanung in der Zukunft? Hat man über diese Punkt nachgedacht und Informationen gesammelt geht es daran, die Substanz des Bauwerkes selbst zu begutachten.

Von außen kann man gleich erkennen, ob in der Fassade Risse oder Schäden an den tragenden Wänden zu erkennen sind. Auch sollte das Dach und seine Eindeckung von innen und außen gut untersucht werden. Ist noch Asbest vorhanden, was teuer beseitigt werden muss? Sind morsche Balken im Dachstuhl zu sehen? Auch die Dicke der Außenmauer spielt eine entscheidende Rolle, denn das Anbringen einer zusätzlichen Dämmung kostet zusätzlich Geld. Auch an den Fenstern sieht man den Zustand eines Hauses. Wie alt sind die Fenster? Schließen Sie noch richtig? Bei undichten Fenstern geht viel Wärme verloren was vor allem im Winter zu einem Kostenfaktor werden kann. Was auch auf die Heizungsanlage zutrifft. Funktioniert die Heizung? Mit welchem Brennstoff wird geheizt? Wie wird das Wasser erhitzt? Gibt es eine Boiler oder Durchlauferhitzer? Meist steht die Heizung im Keller und dort gilt es auch nach Schimmel, Wasserflecken und Salpeter Ausschau zu halten. Wie gut erhalten sind die Wasserleitungen? In welchem Zustand befindet sich die Elektroinstallation? Gibt es Sicherungen und genügend Anschlüsse?  Das sind die Punkte die es bei der Bausubstanz des Hauses zu beachten gilt. Ist soweit alles in Ordnung sollten noch die einzelnen Räume in Augenschein genommen werden. Sind die Böden und Wände eben? Wie ist die Größe der Zimmer? Der Innenumbau eines  Hauses kann nochmals viel Geld in Anspruch nehmen wenn die Raumaufteilung völlig neu gestaltet werden soll.

Ist man handwerklich ein wenig geschickt kann man sicherlich auch einiges selbst erledigen. Doch Elektroinstallation und Arbeiten am Dach sollten auf jeden Fall von einem Fachmann vorgenommen werden. Ein Bausachverständiger kann bei der Schätzung der Schäden, der Reparaturkosten und beim Wert des Hauses helfen. Er kann auch Informationen darüber geben ob das Haus möglicherweise unter Denkmalschutz steht und so die Sanierung noch mehr Geld kosten würde. Auf keinen Fall sollte man zu schnell bei einem Schnäppchenhaus zuschlagen, sondern sich über alle Mängel und Schäden im Vorfeld informieren. Weitere Tipps und Ratschläge zur Sanierung und Renovierung von Altbauten findet man auch auf Baufrage.net.

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Thema: Altbausanierung allgemein

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