Wozu eine Wärmedämmung für´s Haus?

Stell Dir vor, Du könntest im Jahr mehrere hundert Euro an Energiekosten einsparen. Dein Haus wird fit für die Zukunft gemacht und erfährt ganz nebenbei auch noch einen nicht unerheblichen Wertzuwachs. Andersherum musst Du bei Deiner Immobilie ohne Wärmedämmung damit leben, dass die Energie, für die Du teuer bezahlst, quasi zum Fenster heraus geblasen wird. Unter dem Aspekt, dass die Energiekosten auch in Zukunft weiter ansteigen werden, ist dieser Umstand um so ärgerlicher. Darum solltest Du mit einer fachgerecht ausgeführten Wärmedämmung Dein Haus fit für die Zukunft machen und endlich anfangen Energiekosten einzusparen.

 

Inhaltsverzeichnis

 

Beispiel WDVS - Dämmplatten richtig kleben

Wozu dient eine Wärmedämmung?

Eine Wärmedämmung ist dafür da, die im Gebäude erzeugte Energie möglichst effektiv und lange im Gebäude zu halten. Sobald die Wärmeenergie das Haus verlässt, muss neue Energie aufgewendet werden, um eine bestimmte Temperatur zu halten. Hier kommt die Wärmedämmung ins Spiel, welche dafür sorgt, dass die Wärme im Haus bleibt. Und zwar so, dass ein möglichst hohes Maß an Wohnkomfort erhalten bleibt und das Raumklima nicht darunter leiden muss.

Sollte mein Haus gedämmt werden?

Nicht unbedingt. Zunächst sollte überprüft werden, in welchem Zustand sich das Haus befindet. Unter Umständen ist eine nachträgliche Wärmedämmung überhaupt nicht möglich, da es sich um eine denkmalgeschützte Immobilie handelt, welche z.B. als Fachwerkhaus erbaut wurde und die Anbringung von Dämmplatten die Sichtbaren Balken verdecken würden.

Eine Wärmedämmung für mehr Geld im Portemonnai - zum Beispiel an der Hausfassade

Auch aus bauphysikalischen Gründen kann eine Fassadendämmung mitunter nicht infrage kommen. Sollte es z.B. nicht möglich sein, einer Immobilie ein ausreichend hohes Volumen an Frischluft zuzuführen, ist von einer Wärmedämmung u.U. abzuraten.

So sehr auch in einigen Ausnahmefällen einiges gegen Dämmaßnahmen spricht, ist es in den meisten Fällen jedoch eine hervorragende Möglichkeit, die Immobilie in hohem Maße aufzuwerten und fit für die Zukunft zu machen. Nicht zuletzt das hohe Einsparpotenzial, bewegt viele Besitzer von Altbauten dazu entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Glossar

Begriff

Erläuterung

Wärmedämmfähigkeit

Von Wärmedämmfähigkeit spricht man, wenn mit einem Dämmstoff der Wärmeverlust von der warmen zur kalten Seite des entsprechenden Bauteils reduziert werden kann.

Wärmeleitfähigkeit

Bei der Wärmeleitfähigkeit wird viel über die Qualität von Dämmstoffen ausgesagt. Anhand der Wärmeleitfähigkeit, kann man die Wärmemenge erkennen, die durch die vorhandene Dämmschicht hindurch dringt. Um eine hohe Dämmwirkung zu erzielen, sollte dieser Wert möglichst klein sein.

Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert)

Man bezeichnet den Wärmedurchgangskoeffizient auch als U-Wert (Wärmestrom, welcher durch ein Bauteil hindurch dringt). Wie auch schon bei der Wärmeleitfähigkeit sollte dieser Wert möglichst klein sein, um eine hohe Energieeinsparung zu erzielen.

Welche Vorteile bietet eine Wärmedämmung?

Jede Modernisierungsmaßnahme an einer Immobilie hat seinen Sinn. Die Wärmedämmung zählt auch dazu. Ihr Zweck ist gleichermaßen ihr enormer Vorteil denn durch diese Maßnahme sparst Du bei einer fachmännischen Ausführung eine Menge Energie und daher auch Geld. Dieser Aspekt ist der wichtigste Punkt und sollte daher im Zuge geplanter Sanierungsmaßnahmen mit an erster Stelle stehen. Neben der Energiekosteneinsparung hat eine Wärmedämmung jedoch noch viele weitere Vorteile, die man nicht unbeachtet lassen sollte.

Weitere Vorteile

Ein weiterer Vorteil eine Wärmedämmung ist, dass die Kosten im Verhältnis zur langfristigen Kostenersparnis gering sind. Hier sollte man jedoch natürlich mehrere Angebote von Fachbetrieben einholen und genau vergleichen. Die Höhe der Kosten hängt neben der handwerklichen Leistung vor allem auch von der Wahl der Dämmmaterialien ab.

Darum ist eine Wärmedämmung bei einer guten Planung und sorgfältigen Auswahl des ausführenden Fachbetriebs auch bezahlbar.

Diese werden in verschiedene Wärmeleitgruppen unterteilt (WLG 020, WLG 025, WLG 030, WLG 035, WLG 040, WLG 045, WLG 050, WLG 055, WLG 060) Die Zahl, die sich hinter dem WLG befindet, ist ein errechneter Richtwert der Wärmeleitfähigkeit und variiert je nach Material und Materialdichte. Je niedriger der Wert der Wärmeleitfähigkeit ist, umso besser ist die erreichte Wärmedämmung.

Bei mineralischen Faserdämmstoffen wie Glaswolle, Steinwolle oder Mineralwolle werden grundsätzlich nur Dammstoffe in den Wärmeleitgruppen 035 bis 050 produziert. Je nach Hersteller werden ausführliche Datenblätter zur Verfügung gestellt, die die wichtigsten Kenndaten beinhalten.

Seit dem 1. März 2013 belohnt der Staat modernisierungswillige Bauherren mit zehn Prozent Förderung statt bisher 7,5 für Einzelmaßnahmen. Wer sich für eine komplexe Komplettsanierung entscheidet kann bis zu 18.750 Euro Fördergelder vom Staat erhalten.

Beispielkosten

 

Geschossdecken-dämmung

Fassaden- dämmung

Kellerdecken- dämmung

Fenster- erneuerung

Summe

Kosten

2.750 Euro

11.000 Euro

1.150 Euro

8.000 Euro

22.900 Euro

Jährliche Energie-
Einsparung

ca. 32 kWh/m²

ca. 46 kWh/m²

ca. 14 kWh/m²

ca. 8,8 kWh/m²

ca. 103 kWh/m² a

Ersparnis in Euro / Jahr

ca. 315 Euro

ca. 428 Euro

ca. 179 Euro

 ca. 85 Euro

ca. 1.022 Euro

Einsparung
in 20 Jahren

ca. 8.200 Euro

ca. 16.401 Euro

ca. 5.904 Euro

ca. 3.280 Euro

ca. 33.785 Euro

*Die aufgeführten Werte sind so berechnet worden, dass eine Preissteigerung für Öl oder Gas 4,9 Prozent beinhaltet. Der Preis pro Kilowattstunde (kWh) wurde auf 6 Cent / kWh angenommen. Diese Tabelle soll nur einen groben Überblick über das Einsparpotential vermitteln. Eine genaue Berechnung muss von einem Fachmann (z.B. Energieberater) vorgenommen werden, der sich zunächst bei einem Vororttermin einen Eindruck verschaffen muss.

Welche Nachteile hat eine Wärmedämmung?

Neben den Vorteilen hat eine Wärmedämmung auch Nachteile. Man sollte sich genügend Zeit nehmen, um die Vorteile und Nachteile abzuwägen und sich genau überlegen, welche Dämmaßnahmen durchgeführt werden sollten. Ein großer Nachteil für die meisten Bauherren dürften die recht hohen Investitionskosten sein.

Oftmals muss ein Kredit aufgenommen werden, damit  die entsprechenden Arbeiten durchgeführt werden können. Zwar stellt z.B. die KfW (Kreditanstalt für Wideraufbau dafür zinsgünstige Darlehen bereit. Dennoch ist die finanzielle Belastung durch monatliche Kosten nicht zu verachten.

An Richtlinien gebunden

Um in den Genuss von Fördergeldern vom Staat zu kommen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Da die Bedingungen zum Teil sehr komplex sind, müssen sich Bauherren im Vorfeld genau erkundigen, ob bei der geplanten Sanierungsmaßnahme eine Förderung greifen würde. Ein weiteres Problem ist, dass die Bedingungen sich sehr schnell ändern können.

Kleine Fehler mit große Auswirkungen

Leider zeigt die Erfahrung, dass bei vielen Maßnahmen hinsichtlich der Wärmedämmung von Gebäuden Fehler gemacht werden, die teilweise enorme Schäden verursachen können. Bei Fassadendämmungen werden häufig Fehler im Hinblick auf Wärmebrücken gemacht. Die Folgen sind Kondenswasserbildung und daraus resultierende Schimmelpilzbildung. Weiterhin können sich Risse an der Fassade bilden, die für weitere Schwachstellen sorgen.

Ein WDVS (Wärmedämmverbundsystem) sollte unbedingt von Experten ausgeführt werden.

Wer in einem Vollwärmeschutz isolierten Haus lebt, muss für ausreichend Frischluft sorgen. Dafür sollte man sich von einem Energieberater ein geeignetes Lüftungskonzept erklären lassen. Sofern man nicht dafür Sorge trägt, dass die verbrauchte Luft ausgetauscht wird und die feuchte Luft gegen frische Luft ausgetauscht wird, werden sich in absehbarer Zeit Schimmelpilze bilden.