Bauschäden am Altbau

Leitfaden zur Erkennung von Schäden an der Bausubstanz

Wer ein altes Haus renovieren oder Modernisieren möchte, sollte sich schon im Voraus mit dem Gedanken befassen, dass bestimmte Schäden erst dann ersichtlich sind, wenn man mit den Modernisierungsmaßnahmen bereits begonnen hat. Um jedoch schon im Vorfeld einen scharfen Blick auf evtl. vorhandene Schäden an Bauteilen bzw. der Bausubstanz werfen zu können, haben wir im Folgenden einige wesentlich Punkte zusammengetragen. Vor allem vor dem Kauf einer Altbau-Immobilie kann es sehr nützlich sein, bestimmte Schäden in die Preisverhandlung mit einzubeziehen.

 
Bauschäden am Altbau

Schäden an der Außenwand

  • Undichte Mauerfugen und Risse im Mauerwerk
    Rostende Stahlträger (z.B. Fenstersturz und Türsturz)
  • Zu geringe Mauer- bzw. Wandstärke und somit schlechte Wärmedämmung (vor allem die Fensterbrüstungen wurden bei vielen Altbauten in der Wandstärke verringert)
  • Beschädigte oder nicht vorhandene Horizontalsperre und damit einhergehende aufsteigende Feuchtigkeit
  • hohle Putzschichten sowie Abplatzungen von größeren Putzflächen
  • Gesims und Stuckelemente weisen Risse und Abplatzungen auf
  • Fehlende oder undichte Titanzink- bzw. Blechabdeckungen bzpw. am Gesims oder Fenster-Sohlbank
   

Schäden an der Innenwand

  • Risse im Wandputz und Abplatzungen von Putzflächen
  • Wände der Kelleraufgänge entsprechen nicht den Brandschutzbestimmungen, da diese aus Holz bzw. brennbaren Bauplatten hergestellt wurden
  • Schallschutz sowie Wärmedämmung von Trennwänden mit zu geringen Wandstärken entsprechen nicht dem heutigen Standard
 

Schäden an Dach & Dacheindeckung bzw. Dachstuhl

  • Zerfressene und morsche Holzbauteile im Dachstuhl verursacht durch Schädlinge und eindringende Feuchtigkeit
  • Gesims oder Dachkasten weist Spuren der Zeit auf
  • Gerissene oder nicht mehr vorhandene Dachziegel
  • Defekte oder nicht vorhandene Unterspannbahn unterhalb der Dacheindeckung
  • nicht ausreichende Isolierung des Dachgeschosses bzw. Dachdämmung entspricht nicht der EnEV
  • Versottung und Rissbildung von gemauerten Schornsteinen
  • undichte Dachrinnen und Fallrohre (eine häufige Ursache für Feuchtigkeitsschäden im Keller- und Sockelbereich von Gebäuden)
 

Schadhafte Decke bzw. Fußboden

  • Holzbalkendecke mit durchgebogenen Deckenbalken
  • Holzbalken im Auflagerbereich der Außenwand verschlissen
  • Hausschwamm bei Holzbalkendecken (meist hervorgerufen durch eindringende Feuchtigkeit vom Dach oder Keller)
  • Verrostete Stahlträger von Kappendecken
  • Frostschäden an Betonbauteilen (z.B. Balkon oder Terrasse)
  • schadhafte geflieste Oberflächen von z.B. Balkonfußböden - hier ist oftmasl eine Balkonsanierung unumgänglich
  • fehlende Kellerdeckendämmung
 

Schäden an Fenster und Tür

  • undichte bzw. nicht vorhandene Fensterabdichtungen und Türabdichtungen sowie innen als auch außen
  • morsche Fenster und Türen sowie deren Rahmen
  • Verglasung ist unzureichend (z.B. Einfachverglasung)
  • Klappläden und Rollläden weisen Abnutzungsspuren auf
 

Schäden am Bodenbelag

  • Abgenutzte und verschlissene Holzdielen
  • defekte Sockelleisten bzw. Fußleisten
  • nicht genügende Trittschalldämmung (vor allem wichtig bei Mehrfamilienhäusern)
  • Risse im Estrich bzw. in den Fliesen
 

Schadhafte Treppen

  • Treppengeländer entspricht nicht den heutigen Sicherheitsbestimmungen, da die Stababstände zu groß sind und somit Kinder abstürzen könnten
  • Treppenstufen sind an der Vorderkante rund getreten
  • Holztreppen sind durch Schädlingsbefall oder Feuchtigkeit beschädigt
  • Unterhalb der Treppe fehlt eine feuerfeste Oberfläche wie z.B. Putz
 

Tipp! In vielen Fällen, kann der geübte Heimwerker auch selbst eine Treppe renovieren und somit Kosten sparen.

Mangelhafte Elektroinstallation

  • nicht genügender Hausanschluss (alte Leitung mit geringem Querschnitt)
  • Bei Mehrfamilienhäusern - nicht ausreichende Steigleitungen aus Aluminium zu den einzelnen Wohnungen
  • unterdimensionierte Steckdosen in den einzelnen Wohnräumen
  • alte Sicherungskästen ohne FI-Absicherung
 

Heizungs- und Sanitäranlagen veraltet

  • Trinkwasserleitungen sind defekt oder aus Blei und somit gesundheitsschädlich
  • Abwasserleitungen sind schadhaft
  • Fehlende Rückstauklappen
  • Badeinrichtung (Badewanne, Dusche und WC) auf altem Stand
  • Versorgung mit Warmwasser für Bad und Küche läuft z.B. über einen alten Boiler
  • Heizung der Räume erfolgt über große Kachelöfen
  • Gasanschluss für das Gebäude ist unterdimensioniert
  • alte Heizungsanlagen mit hohem Energiebedarf und geringem Wirkungsgrad
  • alte Heizkörper mit geringer Leistung

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